[
{
„start“: 0.0,
„end“: 0.82,
„text“: „Richard Ackland.“
},
{
„start“: 1.52,
„end“: 4.48,
„text“: „Der Liberale, der die Freiheit im Sozialismus fand.“
},
{
„start“: 6.98,
„end“: 12.84,
„text“: „Vor fünfunddreißig Jahren starb mit dem britischen Politiker Richard Ackland ein konsequenter Verfechter der Freiheit.“
},
{
„start“: 13.64,
„end“: 21.48,
„text“: „Vom Liberalen wandelte er sich zu einem Sozialisten, der die freie Entfaltung aller Menschen durch demokratische Gemeinwirtschaft ermöglichen wollte.“
},
{
„start“: 23.2,
„end“: 25.32,
„text“: „Von Philipp Becher und Kathrin Becker.“
},
{
„start“: 27.88,
„end“: 39.08,
„text“: „Josef Göbels Sportpalastrede vom achtzehnten Februar ist vor allem deshalb berüchtigt, weil der Nazi-Propagandaminister die Deutschen darin zum totalen Krieg peitschte.“
},
{
„start“: 40.42,
„end“: 48.66,
„text“: „Wenig beachtet ist hingegen der Umstand, dass Hitlers Chefhetzer in derselben Rede warnte, dass die bolschewistische Gefahr auch in England gegeben sei.“
},
{
„start“: 49.94,
„end“: 56.5,
„text“: „Bei einer Nachwahl zum Unterhaus hätten die Rechtsparteien die Hälfte aller Wählerstimmen an die Kommunisten verloren.“
},
{
„start“: 57.5,
„end“: 60.08,
„text“: „Gemeint war die neu gegründete Commonwealth-Party.“
},
{
„start“: 60.66,
„end“: 69.14,
„text“: „die im schottischen Wahlkreis mit Lothian and Peebles-Northern tatsächlich ein ehemaliges Mitglied der Communist Party of Great Britain ins Rennen geschickt hatte.“
},
{
„start“: 70.08,
„end“: 82.22,
„text“: „Doch die von Göbbels als Anglo-Bolschewistisch gezeichnete Partei war in Wahrheit keineswegs am sowjetischen Sozialismusmodell orientiert und rekrutierte sich auch nicht nur aus Kommunisten.“
},
{
„start“: 83.44,
„end“: 89.36,
„text“: „Zu ihren Gründern und Führungsfiguren zählte auch ein prominenter liberaler Politiker, Richard Ackland.“
},
{
„start“: 90.5,
„end“: 96.12,
„text“: „Ackland gehört sicherlich zu den interessantesten politischen Figuren des zwanzigsten Jahrhunderts in Großbritannien.“
},
{
„start“: 97.14,
„end“: 105.98,
„text“: „Anders als es das verbreitete Klischee will, wonach Jugendliche Sozialisten später abgebrühte Liberale werden, fand er als Liberaler zum Sozialismus.“
},
{
„start“: 107.26,
„end“: 111.98,
„text“: „Das geschah allerdings nicht in der Weise, dass er von seinem Freiheitsideal abgelassen hätte.“
},
{
„start“: 113.04,
„end“: 120.4,
„text“: „Vielmehr führte ihn gerade die konsequente Verfolgung des liberalen Gedankens zur Idee, der Gemeinwirtschaft.“
},
{
„start“: 121.28,
„end“: 130.96,
„text“: „Auf der Grundlage einer Verbindung von liberalem Motiv und sozialistischen Zielsetzungen wollte er eine Gesellschaft errichten, die den Faschismus unmöglich machen würde.“
},
{
„start“: 132.8,
„end“: 134.32,
„text“: „Ein ungewöhnlicher Liberaler.“
},
{
„start“: 136.68,
„end“: 141.14,
„text“: „Als Baronet von Colum John entstammte Richard A. Clant dem niederen englischen Adel.“
},
{
„start“: 141.86,
„end“: 147.58,
„text“: „nineteenhundertfünfunddreißig wurde er erstmals als Vertreter der Liberal Party ins britische Unterhaus gewählt.“
},
{
„start“: 148.44,
„end“: 150.92,
„text“: „Zeitweise saß er dort gemeinsam mit seinem Vater.“
},
{
„start“: 151.46,
„end“: 156.16,
„text“: „der dem Parlament bereits seit nineteenhundert sechs, dem Geburtsjahr seines Sohnes angehörte.“
},
{
„start“: 157.6,
„end“: 173.6,
„text“: „Laut Selbstauskunft war erkläunt mit einem Glauben an den automatischen, von alleine laufenden Laissez-faire-Liberalismus aufgewachsen, der jedoch unter dem Eindruck der kapitalistischen Krise der neunzehnhundertdreißiger Jahre sowie nach seiner Lektüre von John Maynard Keynes Risse bekam.“
},
{
„start“: 174.86,
„end“: 182.9,
„text“: „In weitverbreiteten politischen Interventionsschriften erläuterte er öffentlichkeitswirksam seine sich hier von stetig entfernenden Vorstellungen.“
},
{
„start“: 184.18,
„end“: 197.62,
„text“: „Von George Orwell als Kleinkindsprache, verspottet und im Unterhaus von seinen Abgeordnetenkollegen mit Unterverlacht, war der Stil von Acklands Interventionen einfach und allgemein verständlich gehalten.“
},
{
„start“: 198.74,
„end“: 202.56,
„text“: „Sie fanden auch deswegen populären Nachhall.“
},
{
„start“: 203.74,
„end“: 212.76,
„text“: „Sein nineteenhundertsiebenunddreißig publiziertes Erstlingswerk Only One Battle wurde von der antifaschistisch-demokratischen Buchgemeinschaft Left Book Club vertrieben.“
},
{
„start“: 213.86,
„end“: 228.12,
„text“: „Darin zeigte er sich als Vertreter des Liberalismus, der diesen zwar näher am Sozialismus als am Konservatismus situierte, sich aber trotzdem noch in klassisch liberaler Manier gegen die Vergesellschaftung von Industriezweigen aussprach.“
},
{
„start“: 229.36,
„end“: 237.92,
„text“: „Angesichts dessen, dass die äußerste Rechte auf dem Kontinent erstarkte, avancierte Ackland zum Befürworter einer breiten Volksfront in Großbritannien.“
},
{
„start“: 238.84,
„end“: 248.06,
„text“: „Als Vorbild hierfür sah er den Abwehrkampf der Spanischen Republik gegen den faschistischen Putsch im Jahr nineteenhundertsechsunddreißig.“
},
{
„start“: 249.22,
„end“: 258.72,
„text“: „Liberale, radikale, Sozialisten, Kommunisten und Trotzkisten sterben Seite an Seite bei der Verteidigung Madrids.“
},
{
„start“: 259.56,
„end“: 265.18,
„text“: „Der prinzipielle Unterschied zwischen Madrid und London ist, dass noch keine echten Bomben auf London fallen.“
},
{
„start“: 266.16,
„end“: 272.38,
„text“: „In der Begegnung mit Sozialdemokraten und Kommunisten wandte sich Erklant wirtschaftsdemokratischen Vorstellungen zu.“
},
{
„start“: 273.44,
„end“: 279.76,
„text“: „Obwohl er den Marxismus weiterhin kritisierte, erachtete er ihn inzwischen als einen Appell an die Vernunft.“
},
{
„start“: 282.0,
„end“: 283.72,
„text“: „Eine Partei für das Gemeineigentum.“
},
{
„start“: 285.9,
„end“: 302.42,
„text“: „Die nineteenhundertzweiundvierzig aus der Taufe gehobene Commonwealthparty plädierte unter der Parole, Gemeineigentum, nicht nur für eine Verstaatlichung der Schlüsselindustrie, wie sie von der ersten Labour-Mehrheitsregierung tatsächlich in Angriff genommen werden sollte.“
},
{
„start“: 303.4,
„end“: 310.58,
„text“: „Sie trat darüber hinaus auch für die von dieser Regierung später unterlassene demokratische Kontrolle der zu vergesellschaftenen Betriebe ein.“
},
{
„start“: 312.2,
„end“: 325.92,
„text“: „Zu den jungen britischen Sozialisten, die sich bei ihrer Gründung von Airclans Commonwealth-Party angezogen fühlten, gehörte zum Beispiel Tony Bann, die spätere Galiensfigur des Linken Flügels der Labour-Party.“
},
{
„start“: 326.48,
„end“: 328.72,
„text“: „und Mentor Jeremy Corbins.“
},
{
„start“: 330.12,
„end“: 341.84,
„text“: „Obwohl die Ideenwelt von Ecklund und seiner Partei zu einem Guteil eher ethisch motiviert und religiös fundiert waren, überzeugten sie den Kommunisten und Interbringerdisten Tom Winteringham vom gemeinsamen Engagement.“
},
{
„start“: 342.7,
„end“: 349.68,
„text“: „Es war sein Achtungserfolg in Midlothien and Peoples Northern, auf den Göbbels in alarmistischer Weise in seiner Sportpalastrede verwies.“
},
{
„start“: 350.76,
„end“: 362.02,
„text“: „Ein weiteres ehemaliges KP-Mitglied, Tom Dreiberg, der später den linken Labour-Flügel verstärken sollte, zeigte sich begeistert von Aklands organisatorischen und rhetorischen Qualitäten.“
},
{
„start“: 363.3,
„end“: 365.0,
„text“: „Akland ist kein naiver Träumer.“
},
{
„start“: 365.56,
„end“: 370.46,
„text“: „Ich kenne niemanden, der in den Taktiken und Techniken des modernen Wahlkampfes versierter wäre.“
},
{
„start“: 371.26,
„end“: 378.62,
„text“: „Und er könnte wichtige Mitarbeitende und Helfende über ihre Aufgaben instruieren und sie zugleich mit einer Begeisterung für diese infizieren.“
},
{
„start“: 380.34,
„end“: 388.88,
„text“: „Trotz dieser Zugänge aus einem kämpferisch-sozialistischen Lager Mieden die Partei und insbesondere Akland selbst den Begriff des Sozialismus zunächst.“
},
{
„start“: 389.6,
„end“: 396.58,
„text“: „Sie hoben die Zielstellung des Gemeineigentums hervor, ohne der angestrebten Gesellschaftsordnung schon einen Namen zu geben.“
},
{
„start“: 397.68,
„end“: 411.56,
„text“: „Dies war Ausdruck sowohl einer noch nicht abgeschlossenen Phase der Selbstverständigung, als auch des Anspruchs, mit dem Schlagwort Gemeineigentum, einen spezifisch britischen Weg in eine postkapitalistische Gesellschaft zu gehen.“
},
{
„start“: 412.58,
„end“: 419.04,
„text“: „Aber auch ohne den Begriff im Munde zu führen, verbreitete die Partei eine Atmosphäre des freiheitlichen Sozialismus.“
},
{
„start“: 420.92,
„end“: 422.62,
„text“: „Der Kampf für die Freiheit der vielen.“
},
{
„start“: 424.68,
„end“: 437.58,
„text“: „Bereits nineteenhundertvierzig, inzwischen vielen deutsche Bomben auf London, hatte Ecklund in einer publizistischen Auseinandersetzung mit dem Faschismus seinen endgültigen Bruch mit dem herkömmlichen liberalen Denken vollzogen.“
},
{
„start“: 439.04,
„end“: 444.04,
„text“: „Hierfür stand das vom renommierten Penguin-Verlag veröffentlichte Taschenbuch, Unser Kampf.“
},
{
„start“: 444.66,
„end“: 445.32,
„text“: „Our Struggle.“
},
{
„start“: 446.6,
„end“: 461.0,
„text“: „Sein deutsch-englischer Doppeltitel mit der unverkennbaren Referenz auf Adolf Hitlers Mein Kampf versprach bereits eine unmissverständliche Antithese zum Faschismus sowie eine bewusste, soziale Antwort auf den elitären Individualismus Hitlers.“
},
{
„start“: 462.24,
„end“: 468.1,
„text“: „Von dem Werk wurden insgesamt fünf Auflagen gedruckt und über einhundertfünfzigtausend Exemplare verkauft.“
},
{
„start“: 469.04,
„end“: 475.74,
„text“: „Der Sieg über die Achsenmächte sollte nach Akklands dafür halten, nicht nur ein militärischer, sondern auch ein politischer Sein.“
},
{
„start“: 476.52,
„end“: 496.68,
„text“: „Da der, unter den Bedingungen des Privateigentums, hauptsächlich durch die Unterstützung der größten Privateigentümer, erstarkte Faschismus laut Ackland alle erdenklichen, anti-egalitären Konzepte der Geschichte in sich verkörperte und radikalisierte, konnte seine Bezwingung nur im Zeichen des Aufbaus einer egalitären Gesellschaft gelingen.“
},
{
„start“: 498.02,
„end“: 510.16,
„text“: „Noch vor der Wende von Stalingrad erschien nineteenhundertzweiundvierzig Acklands Vision für die Nachkriegszeit unter dem Titel What It Will Be Like In The New Britain, gleichfalls vom Left Book Club vertrieben.“
},
{
„start“: 511.42,
„end“: 546.12,
„text“: „Auch wenn Akland die damaligen Zustände in der Sowjetunion sicherlich zu optimistisch bewertete, formulierte er in dem Buch einen dialektischen Gedanken, der den Mangel an Demokratie in der britischen Gesellschaft klar hervortreten ließ, was auch immer unqualifizierte Bewunderer oder Kritiker Ich denke, dass wir in den letzten zwanzig Jahren in Russland eine wirtschaftliche Demokratie gesehen haben, die unter einer politischen Diktatur wirkt.“
},
{
„start“: 547.12,
„end“: 551.66,
„text“: „Was auch immer unqualifizierte Bewunderer oder Kritiker unseres eigenen Landes sagen mögen.“
},
{
„start“: 552.48,
„end“: 558.54,
„text“: „Ich denke, dass wir in diesem Land eine politische Demokratie gesehen haben, die unter einer wirtschaftlichen Diktatur wirkt.“
},
{
„start“: 560.22,
„end“: 569.14,
„text“: „Vor diesem Hintergrund entwarf Ackland für die Nachkriegszeit ein Projekt des wechselseitigen Lernens und der demokratischen Konvergenz im Zeichen des Antifaschismus.“
},
{
„start“: 570.38,
„end“: 578.18,
„text“: „Es scheint beinahe unvorstellbar, dass die Russen in der Stunde des Sieges zum Privateigentum an den ökonomischen Ressourcen ihres Landes zurückkehren werden.“
},
{
„start“: 579.32,
„end“: 583.38,
„text“: „Es ist gleichermaßen unvorstellbar, dass wir die politische Demokratie aufgeben werden.“
},
{
„start“: 584.14,
„end“: 598.58,
„text“: „Es scheint weitaus wahrscheinlicher, dass sie von uns lernen, dass politische Demokratie die logische Schlussfolgerung des Gemeineigentums ist und dass wir von ihnen lernen, dass Gemeineigentum die logische Schlussfolgerung der politischen Demokratie ist.“
},
{
„start“: 600.16,
„end“: 614.36,
„text“: „Zusammen dürfen wir hoffen, dass unser Beispiel die Menschheit als Ganzes zu der Überzeugung führt, dass politische Demokratie und Gemeineigentum die zwei Säulen einer stabilen und harmonischen Gesellschaft sind.“
},
{
„start“: 615.06,
„end“: 622.46,
„text“: „Damit bezweckte Akland allerdings nicht nur soziale Stabilität und Harmonie, sondern auch ökonomische und individuelle Freiheit.“
},
{
„start“: 623.38,
„end“: 628.42,
„text“: „Hiermit blieb er seinen liberalen Wurzeln treu und wuchs zugleich über diese hinaus.“
},
{
„start“: 629.88,
„end“: 642.5,
„text“: „Für jeden, der die Freiheit verliert, mit seinem Eigentum zu machen, was ihm gefällt, wird eine große Zahl von Menschen die Freiheit gewinnen, mit ihrem Leben zu tun, was ihnen gefällt.“
},
{
„start“: 645.4,
„end“: 649.0,
„text“: „war tatsächliche wirtschaftliche Freiheit für ihn das Recht zu tun, was wir möchten.“
},
{
„start“: 650.12,
„end“: 658.3,
„text“: „Die freie Verfügung über das Privateigentum an Produktionsmitteln musste weichen, um den freien Entfaltungsmöglichkeiten der Mehrheit der Gesellschaft Platz zu machen.“
},
{
„start“: 659.84,
„end“: 660.88,
„text“: „Das liberale Motiv.“
},
{
„start“: 663.42,
„end“: 672.16,
„text“: „Vor fünfunddreißig Jahren, am vierundzwanzigsten November, nineteenhundertneunzig, verstarb Richard Accland kurz vor seinem vierundachtzigsten Geburtstag.“
},
{
„start“: 673.1,
„end“: 677.74,
„text“: „Aus der vorderen Reihe der Politik hatte er sich zu diesem Zeitpunkt schon lange zurückgezogen.“
},
{
„start“: 678.72,
„end“: 686.12,
„text“: „Im Übergang zur Nachkriegszeit waren die Wählerbasis und das personelle Potenzial der Commonwealth-Party größtenteils Labour zu geflossen.“
},
{
„start“: 686.8,
„end“: 688.56,
„text“: „Darunter auch Eklant selbst.“
},
{
„start“: 689.5,
„end“: 701.26,
„text“: „Mit Labour’s Wahlsieg, der den britischen Sozialdemokraten erstmalig eine absolute Mehrheit im Unterhaus bescherte, sah erklarnt den Moment für die Commonwealth-Party gekommen.“
},
{
„start“: 701.96,
„end“: 708.56,
„text“: „um als linke Pressure Group innerhalb der neuen Regierungspartei Einfluss auf die Neugestaltung des Landes zu nehmen.“
},
{
„start“: 710.14,
„end“: 712.78,
„text“: „Hierin folgte ihm ein Guteil seiner Parteifreunde.“
},
{
„start“: 713.54,
„end“: 719.04,
„text“: „Der Einfluss der Commonwealthers of Labour’s Generallinie sollte jedoch vergleichsweise gering bleiben.“
},
{
„start“: 720.46,
„end“: 729.96,
„text“: „Folgerichtig kehrte Agland der Labour Party wiederum nineteenhundertfünfundfünfzig den Rücken, als deren Parteiführung sich weigerte Stellung gegen die Wasserstoffbombe zu beziehen.“
},
{
„start“: 730.94,
„end“: 738.68,
„text“: „So dann beteiligte er sich aktiv an der Friedensbewegung und rief die Kampagne für nukleare Abrüstung, CND, mit ins Leben.“
},
{
„start“: 739.92,
„end“: 751.1,
„text“: „Auch ohne Parteibuch blieb er einem christlich inspirierten Sozialismus treu, der von einer menschlichen Gemeinschaft auf dem Raumschiff Erde ausging, beziehungsweise diese anstrebte.“
},
{
„start“: 752.22,
„end“: 756.18,
„text“: „Allerdings ging Ackland zusehens über den bloß ethischen Sozialismus hinaus.“
},
{
„start“: 757.44,
„end“: 768.16,
„text“: „Dies zeigt auch die Tatsache, dass er trotz Parteilosigkeit die Klausel vier der Satzung der Labour Party in ihrer ursprünglichen Fassung weiterhin als seinen politischen Kompass betrachtete.“
},
{
„start“: 769.18,
„end“: 786.12,
„text“: „Dort gelobte die Partei bis zur Ära Blair, den Hand- und Kopfarbeitern, die vollen Früchte ihres Fleisses und deren gerechteste Verteilung, wie sie auf der Basis des gemeinsamen Eigentums an den Produktions-, Distributions- und Handelsmitteln möglich ist.“
},
{
„start“: 787.0,
„end“: 793.68,
„text“: „und das bestmögliche System der Verwaltung und Kontrolle jeder Industrie oder jedes Dienstes durch das Volk zu sichern.“
},
{
„start“: 794.98,
„end“: 800.28,
„text“: „Mit vergesellschaftung und gerechter Verteilung hatte Erkland zu Lebzeiten bei sich selbst angefangen.“
},
{
„start“: 807.1,
„end“: 817.38,
„text“: „und bescherte damit der wichtigsten britischen Institution für Denkmalpflege und Naturschutz eine der umfangreichsten Zuwendungen in ihrer Geschichte.“
},
{
„start“: 818.52,
„end“: 826.26,
„text“: „Dass die Philanthropie und die Freigiebigkeit einzelner wohlhabender, freilich noch lange keinen Sozialismus machen, war auch Akland klar.“
},
{
„start“: 827.9,
„end“: 837.64,
„text“: „Seit dem Übergang vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum Monopolkapitalismus ist der Liberalismus in mehrere, darunter offen antidemokratische Linien zerfallen.“
},
{
„start“: 838.44,
„end“: 850.78,
„text“: „Diese Spielarten des Liberalismus hinter sich lassend, Wante, erklaren sich einem Projekt der Befreiung zu, das nach den gesellschaftlichen Realisierungsbedingungen von Freiheit für die größtmögliche Zahl von Menschen fragte.“
},
{
„start“: 852.04,
„end“: 867.5,
„text“: „Für ihn hieß das in einer Formulierung aus dem Jahr nineteenhundertzweiundvierzig, dass die kleine Gruppe der selbst erwählten Treuhänder des großen Eigentums, die das wirtschaftliche Leben dieses Landes in den Jahren zwischen den Kriegen kontrollierten, kapitulieren muss.“
},
{
„start“: 868.06,
„end“: 870.82,
„text“: „oder ihrer Macht zu kontrollieren, beraubt werden muss.“
},
{
„start“: 872.38,
„end“: 880.6,
„text“: „Ein Hauptvertreter einer der antidemokratischen Zerfallslinien des Liberalismus war von Akklands Leistungen und Vorstellungen überhaupt nicht begeistert.“
},
{
„start“: 881.36,
„end“: 892.36,
„text“: „In seinem Weg zur Knechtschaft bezeichnete Friedrich August Hayek das Programm Akklands Vollen Ernstes als die totalitärste Form des englischen Sozialismus.“
},
{
„start“: 893.5,
„end“: 905.02,
„text“: „Dass sich der Chefideologe des Neoliberalismus und der eingangs zitierte Chefhetzer des Nazi-Regimes unter unterschiedlichen Vorzeichen gleichermaßen gegen das Projekt Aklands wandten, ist nicht überraschend.“
},
{
„start“: 906.62,
„end“: 915.68,
„text“: „Als Vertretern der ökonomischen Beziehungsweise der politischen Diktatur musste ihnen Aklands Vision einer ökonomischen wie politischen Demokratie fremdbleiben.“
}
]